Archiv der Kategorie: Die Sängerin

Die Bildlichkeit von Schlagern aus Afghanistan

Grenzüberschreitend

Die Leichtigkeit und Bewegtheit im unmittelbaren Erleben von Musik, die Überwindung der Grenze von Musiker*in und Zuhörer*in Musik und vergleichbar Maler*in und Bildbetrachter*in sind Thema dieses Werkes. Hintergrund ist das Erlebnis des Auftrittes einer jungen aus Afghanistan stammenden Sängerin im neuen Lebensumfeld der norddeutschen Provinz. F. interpretierte ein Lied eines afghanischen Popstars.

Es war für mich das Erlebnis des Einsseins mit dem Idol – aber von F. auch mit sich selbst. Ernsthaftigkeit, Hoffnung, Schillern, Schweben. Verwoben mit den Erinnerungen an die Heimat, an die Träume vom kindlich einfachen, besseren Leben, das Musik dort verkörperte. Mit der Online-Welt in Folge des Liedes – eine Welt glänzender Fernsehauftritte mit guten Musikern und begeisterten Zuschauern im heutigen Afghanistan. Welt der jungen Frau, die es zu uns bringt.

Als Maler habe das Erfahrene deshalb in ein flackerndes Lichtwerk gebracht, gesetzt aus Elementen eigenen Erlebens eines Konzertes in Gnoien und den changierenden, blattgoldenen Eindrücken der Zuschauermitschnitte von Auftritten im Staatsfernsehen des Mittleren Ostens, die sich in den Onlinenetzwerken unserer Welt fanden.

Champions zweier Länder

Afghanistan, das wir mit traditionellen Lebensweisen verbinden, hat wie unser Land eine eine lebendige Rap-, Pop- und Schlagerszene. Im Fernsehen werden Superstars gesucht. Versierte Musiker verkörpern die Wünsche und Träume der Generationen und geben Hoffnung für die Zukunft. Die berühmteste Interpretin ist die auf Dari und Pashto singende Aryana Sayeed, die auch schon große, ausverkaufte Konzerte in Deutschland gegeben hat. Der international bekannteste Hit ist vermutlich Qahramaan (Champions). Ein von einem Fernsehauftritt inspiriertes Musikbild entsteht derzeit – und bei einer Theateraufführung lernte der Maler des Projektes die junge gebürtige Afghanin F. kennen, eine wunderbare Mecklenburger Interpretin. So entsteht nun ein Doppelporträt im Sinne eines Diptychons – 2 Länder, zwei Hoffnungen, eine unerwartete Nähe im Geiste der Musik.